


CMC Masters Club - Standpunktdiskussion: Schlüsselkompetenzen im Aufsichtsrat
21. Oktober 2021 - Palais Esterhazy, Schelhammer Capital, Wien - Fotos: (c) Caro Strasnik
Im prunkvollen Rahmen des Palais Esterhazy lud UBIT-Obmann Alfred Harl zu einer weitern Standpunktdiskussion im Rahmen des CMC Masters Clubs. "Was muss Unternehmensaufsicht in der Zeit nach Covid-19 können?", dieser Frage stellten sich Doris Partel-Niederreiter, selbstständige IT-Unternehmerin und Aufsichtsrätin, und Isabella Stickler, Geschäftsführerin Alpenland und 500. CSE-Zertifizierte, als Hauptrednerinnen vor etwa 60 Gästen aus den Reihen der Certified Management Consultants und Certified Supervisory Experts.
Diversität für den Erfolg von Unternehmensaufsicht maßgeblich
Die Diversität des Aufsichtsrates in einem Unternehmen ist von wesentlicher Bedeutung und hat einen direkten Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens. Denn: Nur vielfältig besetzte Aufsichtsräte können auf die zahlreichen Herausforderungen, die die Zeit nach Corona mit sich bringt, richtig und agil reagieren. Das unterstreicht auch Isabella Stickler: „Es kommen Themenfelder auf uns zu, die erfordern eine neue Denkweise für den Vorstand und für Aufsichtsräte. Notwendig ist im Aufsichtsrat eine Diversität an Geschlecht, Alter, Bildung und Kompetenzen.“ Die Stichworte hier lauten: Diversität, Transparenz und Qualifikation“. Die Führung eines Unternehmens benötigt ein Aufsichtsgremium, das ihr als Sparringpartner mit kompetentem Feedback zur Seite steht. Die Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern ist wesentlich: Damit das Gremium flexibel auf die vielfältigen Herausforderungen reagieren kann, muss es mit einem vielfältigen Spektrum an Menschen aus verschiedenen Branchen besetzt sein, um aus einer möglichst großen Fertigkeiten-Sammlung schöpfen zu können. Zudem sollte die Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern öffentlich transparent sein und einen Fokus auf deren Qualifikation haben. Das gilt insbesondere auch für staatsnahe Unternehmen.
Qualifikation von Aufsichtsorganen
Eine dieser wichtigen Fertigkeiten ist die Digitalisierungskompetenz, wie es Doris Partel-Niederreiter auf den Punkt bringt: „Eine der Schlüsselfertigkeiten ist digitale Transformationskompetenz. Neue digitale Geschäftsmodelle bringen Risiken, aber auch neues Wachstumspotenzial. Diese radikalen Transformationen erfordern Risikobereitschaft, das richtige Mindset und Mut – auch vom Aufsichtsrat“ sagt Partel-Niederreiter. Zudem agieren Aufsichtsgremien bislang eher als Kontrollorgan für Unternehmen – vielmehr müssten sie eine beratende Funktion einnehmen. Digitale Kompetenzen müssen in digitalen Zeiten zum Grundrepertoire eines guten Aufsichtsorgans sein, sagt auch Harl: „Alles um uns wird digital. Zukunftsorientierte Unternehmen digitalisieren sich mit, dazu gehören auch ihre Aufsichtsratsmitglieder. Aufsichtsräte brauchen Mitglieder, die hier in die Zukunft denken.“
Für Aufsichtsräte braucht es klare Richtlinien, wie diese zu besetzen sind: Damit ein Unternehmen die besten Aufsichtsratsmitglieder bestellen kann, muss ersichtlich sein, welche Kompetenzen diese mit sich bringen, in diese Richtung gehen auch die zahlreichen Wortmeldungen aus dem Publikum.